Was ist das Reizdarmsyndrom?
Das Reizdarmsyndrom wird von psychischen Faktoren bedingt, hat jedoch auch eine echte körperliche Ursache – nämlich eine gestörte Darmwand. Es ist eine Unterform des Leaky Gut Syndroms.
Da es zu diesem Thema sehr viele – auch falsche – Informationen gibt und die Begriffe häufig durcheinandergeworfen werden, verwenden Ärzte diesen Ausdruck nicht gerne.
Früher wurden die Symptome vom Reizdarm gänzlich auf die Psyche geschoben, so dass Betroffene sich sehr häufig missverstanden fühlten und dementsprechend frustriert waren.
Heute wissen wir, dass die Beschwerden auch körperlich begründbar sind und die Betroffenen eine viel stärkere Wahrnehmung haben als nicht betroffene Personen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten lösen ähnliche Symptome aus, sind jedoch nicht die Ursache eines Reizdarmsyndroms. Der Reizdarm ist eine Erkrankung des Körpers.
Dies solltest Du wissen:
Der Arzt stuft das Reizdarmsyndrom entweder als eine „K-Diagnose“ oder eine „F-Diagnose“ ein.
Was ist eine K-Diagnose?
„K-Diagnose“ bedeutet, dass die hauptsächliche Ursache im Körper liegt. Das „K“ steht für „körperlich“.
Was ist eine F-Diagnose?
Dementsprechend bedeutet die „F-Diagnose“, das die hauptsächliche Ursache in der Psyche liegt.
Es gibt insgesamt 10 Einstufungen des Reizdarmsyndroms. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn über den Vagus-Nerv mit dem Darm verbunden ist. Wir sprechen daher auch von der Darm-Hirn-Achse.
Woran erkenne ich einen Reizdarm?
- Es liegen chronische Beschwerden, die also länger als drei Monate andauern, vor. Diese Beschwerden gehen mit Stuhlveränderungen einher.
- Die Lebensqualität ist durch den Darm beeinträchtigt.
- Es liegen keine weiteren Erkrankungen vor, wie etwa Lebensmittelunverträglichkeiten, entzündliche Darmerkrankungen oder andere körperliche Beschwerden.
Welche Alarmsymptome gibt es?
- Blut im Stuhl
- Grundloser Gewichtsverlust
- Kreislaufprobleme
- Unerklärliche Hautprobleme
Was sind denn die Ursachen für ein Reizdarmsyndrom?
Die Ursachen können tatsächlich sehr vielfältig sein. Aus diesem Grund sollte auch die Therapie multifaktoriell sein. Es gibt kein einheitliches Schema, was die Ursachen sind. Dies kann für jeden etwas anderes sein. Daher muss sich jeder Betroffene selbstständig auf die Suche der Ursachenforschung machen.
Ursachen können sein:
- eine gestörte Darm-Hirn-Achse
- Hypersensibilität der Nervenzellen im Darm
- Bewegungsstörungen im Darm
- Störung des Immunsystems
- Genetische Prädisposition
- Umwelteinflüsse
- Dysbalance der Darmflora
- Stress
Was kann bei einem Reizdarmsyndrom helfen?
- Umstellung der Ernährung
- Umstellung der Lebensweise
- Entspannungsübungen
- Hypnose
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