Migräne ist nicht einfach nur Kopfschmerzen.
Migräne ist ein anfallsartiger, heftiger Kopfschmerz, der von vielen weiteren körperlichen Beschwerden begleitet wird. Häufig treten neben heftigen, pulsierenden Kopfschmerzen Übelkeit und Erbrechen auf. Die meisten Menschen sind während eines Migräneanfalls sehr licht-, geräusch- und geruchsempfindlich. Ein Migräneanfall dauert zwischen wenigen Stunden bis zu vier Tagen.
Bianca Leppert beschreibt in ihrem Buch vier Phasen der Migräne:
- Die Vorbotenphase
Diese Phase kann ein bis zwei Tage vor der eigentlichen Migräne beginnen.
Die typischen Vorboten sind:
- Durchfall
- Verstopfung
- Vermehrtes Wasserlassen
- Euphorie
- Abgeschlagenheit
- Depression
- Müdigkeit
- Heißhunger
- Geruchsempfindlichket
- Nackensteife
- Die Aura
Die Aura ist ein elektrochemisches Event im Vortex des Gehirns. Sie ist nicht bei jeder Migräneattacke dabei. Der Betroffene sieht Lichtblitze, Zacken und verschiedene Muster. Das Sehfeld ist eingeschränkt. Es können Taubheitsgefühle in den Armen und Beinen hinzukommen. Ist die Zunge betroffen, kommt es zu Sprachstörungen.
- Die Attacke
Sie dauert zwischen 4 Stunden und vier Tagen. Meist tritt der Schmerz auf einer Kopfseite auf. Bei Bewegung wird der Schmerz intensiver. Es gesellen sich Durchfall, Erbrechen, Licht- und Geruchsempfindlichkeit hinzu. Berührungen können unerträglich werden.
- Die Post-Trauma-Phase
Viele Betroffene brauchen einige Tage bis sie sich wieder ausgeglichen fühlen. Manche fühlen sich wahnsinnig erschöpft. Die Migräne laugt aus und verbraucht viel Kraft. Andere strotzen vor Energie und sind hypermobil.
So hilfst Du Menschen mit Migräne:
- Beruhige die Person, wenn sie kurzfristig einen Termin absagen muss und sage: „Es ist ok.“ So entlastest Du den anderen um ein schlechtes Gewissen, welches schwer auf den Schultern lastet. Sei nicht böse, zeige Verständnis.
- Bemerke, dass der Migränegeplagte alle möglichen Therapien ausprobiert, um weniger häufig eine Migräneattacke zu bekommen. Das ist nämlich zusätzlich zur Migräne sehr anstrengend.
- Zeige Mitgefühl und drücke das mit Worten und Gesten aus.
- Biete Deine ehrliche Hilfe an. Vielleicht kannst Du einkaufen gehen oder die Kinder betreuen…
- Nimm den anderen ernst und zeige es auch. Allein der Satz „Ich kann es zwar nicht nachempfinden, glaube Dir aber, dass Du derartige Schmerzen hast“ wirkt Wunder für den Migränegeplagten, der häufig als Hypochonder angesehen wird.
- Drehe das Radio leiser.
- Dimme das Licht.
- Verwende kein starkes Parfüm.
- Bereite eine Wärmflasche und einen Eisbeutel vor. Es ist nämlich unterschiedlich, was gerade hilft.
- Begleite den anderen zum Arzt.
- Frage einfach immer wieder nach, was Du tun kannst.
(Aus dem Buch „Ich hab´ Migräne – und was ist Deine Superkraft?“ Von Bianca Leppert.)
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