Was macht eigentlich der Ayurveda-Arzt anders?

28.06.2020

Unterschied zwischen einem Ayurvedaarzt und einem Schulmediziner: 

Im Ayurveda wird Krankheit als die Disharmonie des inneren Gleichgewichts definiert. Unsere Krankheiten beginnen immer dann, wenn der natürliche Zustand (Prakriti) mit einem krankmachenden Faktor (Hetu) in Kontakt kommt. Ab diesem Augenblick werden wir in unserem Gleichgewicht gestört. Unsere Konstitution verändert sich fast unmerklich. Nach einer gewissen Zeit – wenn die Regelmechanismen in unsrem Körper immer stärker angegriffen werden und die Zeichen unseres Körpers immer lauter werden – bemerken wir gewisse Symptome. Diese Symptome sind zu Beginn einer Erkrankung auch noch ganz leise und werden mit der Zeit immer stärker.

Während ein Schulmediziner die Symptome einer Erkrankung zuschreibt und den Namen für diese Erkrankung sucht, interessiert es den Ayurvedamediziner nicht, wie die Krankheit heißt.

Alle ayurvedischen Therapiekonzepte, gesundheitsfördernden Maßnahmen und Heilmittel zielen darauf ab, den Menschen wieder in sein Gleichgewicht zu bringen – ganz gleich welchen Namen die Erkrankung hat. Es kommt hinzu, dass sich viele Krankheiten mit ihren Symptomen überlappen und ähneln. Daraus resultieren wieder neue Krankheiten. Im Ayurveda werden grundsätzlich die Ursachen behandelt. Dazu ist es erforderlich, die Störungen (Vikriti) zu erkennen und zu beseitigen. Es wird also dem Erkennen der krankheitsauslösenden Ursachen und den darauf abgestimmten Behandlungsweisen weit mehr Aufmerksamkeit zuteil als den einzelnen Symptomen.

Der ayurvedische Arzt verwendet demnach seine gesamte Heilkunst und Diagnose dafür, zu erkennen, was die wahre Natur und somit Konstitution seines Patienten ist und welches die Störungen sind. Dementsprechend können die gleichen Beschwerdebilder bei unterschiedlichen Menschen völlig unterschiedlich behandelt werden. Denn die krankheitsauslösenden Ursachen und die Grundkonstitution sind bei jedem Menschen anders.

Daraus resultiert, dass der Ayurvedaarzt mit seinem Patienten viel sprechen muss. Er muss eine sehr gründliche Konstitutionsbestimmung und Anamnese durchführen. Solche Erstgespräche dauern nicht selten zwei Stunden.

Wie entsteht Krankheit?

Aus ayurvedischer Sicht entsteht Krankheit aus drei Gründen – dies gilt zumindest für die physischen Krankheiten:

  1. Es liegt eine falsche, mangelnde oder übermäßige Tätigkeit des Körpers oder des Geistes vor. Das bedeutet: Wenn wir zu viel von einer Sache bekommen, ist dies nicht gut für uns – ganz gleich, um welche Tätigkeit es sich handelt. Sitzen wir immerzu nur am Schreibtisch tut dies unserem Körper nicht gut. Ebensowenig ist es unserer Gesundheit zuträglich, wenn wir den ganzen Tag auf dem Sofa liegen oder Sport treiben.
  2. Wir werden krank, wenn wir unsere Sinne übermäßig oder falsch gebrauchen.
  3. Weiterhin werden wir krank, wenn wir unser Verhalten nicht nach den Tages- und Jahreszeiten anpassen.

Wie schaut eine ayurvedische Therapie aus?

Für die Behandlung von körperlichen Beschwerden werden vor allem Kräuterrezepturen, ausgleichende Ölmassagen und reinigende Ausleitungsbehandlungen eingesetzt. 

Da unsere Krankheiten durch unsere Lebensgewohnheiten entstehen, geht es bei der Therapie darum, diese Gewohnheiten zu verbessern und zu ändern. Ernährungsempfehlungen und Verhaltensempfehlungen sind ein wichtiger Baustein der Ayurvedatherapie. Häufig ist die falsche Ernährung die Hauptursache der Erkrankung. Auch sind unsere Lebensgewohnheiten oftmals so, dass sie zwangsläufig zu einem Ungleichgewicht unserer Systeme (der Doshas) führen. Aus diesem Grund setzt die Therapie im Ayurveda genau dort an.

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