„Warum bekomme ich die Parodontitis nicht in den Griff?“ diese Frage höre ich immer wieder in der Praxis.

13.09.2020

Meine Antwort:

Weil die Parodontitis eine sehr komplexe Erkrankung ist. Manchmal ist es gar nicht die eigentliche Erkrankung, sondern das Symptom einer ganz anderen Erkrankung. 

Jetzt verstehen Sie es gar nicht mehr?

Treten wir einen Schritt zurück und schauen in mein Buch „Gesundheit beginnt im Mund“ (erschienen im Riva-Verlag 2020) hinein:

Fast jeder hat oder hatte schon einmal akute oder chronische Zahnfleischprobleme. Damit meine ich Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischirritationen, Zahnfleischerkrankungen, Rückganng und auch Schmerzen vom Zahnfleisch. 80% der Deutschen leiden an einer sogenannten Parodontitis.

 

Was ist eine Parodontitis?

Es handelt sich um eine Erkrankung des Zahnhalteapparates. Das bedeutet: Es sind das Zahnfleisch und der Kieferknochen betroffen. Am Ende dieser Erkrankung steht der Zahnverlust, denn: Wo kein Knochen, da kein Halt für den Zahn. Während die Karieserkrankung rückläufig ist, ist die Parodontitis – so nennt der Fachmann die Zahnfleischentzündung – ansteigend. Dabei ist diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparates sehr gefährlich. Schließlich gelangen die Bakterien durch die Zahnfleischtasche über die Blutgefäße überallhin im Körper. Diese Keime lagern sich in Blutgefäßen, den Herzklappen, Gelenken und Organen ab.

 

Für welche Erkrankungen ist die Parodontitis verantwortlich?

Ganz so schwarz-weiß ist es nicht und häufig sind Ursache und Wirkung gar nicht so klar voneinander abtrennbar. Fakt ist: Die Parodontitiskeime sind mitbeteiligt an etlichen Symptomen und Erkrankungen. Beispielhaft möchte ich nur einige nennen: Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Mattigkeit, Infektanfälligkeit, Bluthochdruck, Insuffizienz der Herzklappen, Frühgeburten und vielen weiteren bis hin zur Demenz und zum Herzinfarkt.

 

Die Medizin kann doch so viel, hat hochpotente Medikamente.

Doch warum bekommen wir die Parodontitis nicht in den Griff?

Obwohl die Medikamente, die Spüllösungen, die Techniken und Verfahren in der Zahnarztpraxis immer besser und ausgefeilter werden, bleiben die Parodontitiden auf einem konstant hohen Stand. Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab vor Jahren eine Erklärung heraus, in der es sinngemäß hieß: „Nach Erkenntnissen der WHO ist eine parodontale Wiedererkrankiung nach schulmedizinisch-systematischer Therapie innerhalb von durchschnittlich 4 Jahren sehr wahrscheinlich und langfristig nicht zu verhindern.“ Unser Gesundheitssystem ist da ganz praktisch aufgebaut: Der gesetzlich versicherte Patient erhält alle zwei Jahre eine erneute Zahnfleischbehandlung bezahlt. Auf diese Weise macht es fast den Anschein, da können man nichts tun, das ist halt so mit dem Zahnfleisch. Die Zahnärzte säubern die Zahnfleischtaschen, die Dentalhygienikerinnen säubern die Zahnzwischenräume und der Patient muss eben auch gut putzen. Da ist auch was dran. Nur ist es eben nicht die ganze Wahrheit.

Alle sind fleißig dabei, die vermeintlich „bösen“ Bakterien zu beseitigen, aber die Erkrankung hält sich hartnäckig. Ja, in Wirklichkeit bleibt sie. Sie ist vielleicht getarnt und der Betroffene glaubt sich in Sicherheit aber dann, wenn ein Infekt kommt, eine stressige Lebensphase sind sie wieder da. Die Bakterien und die Zahnfleischblutung. Denn: In Wirklichkeit sind sie nie weg gewesen. Sie haben darauf gewartet, bis das Immunsystem schwächelt und sich mit anderen Dingen beschäftigt als mit der Abwehr der Zahnfleischentzündung.

Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich mit der Therapie dieser Erkrankung, die weit mehr als den Mundraum betrifft, nämlich den gesamten Organismus. Und hier ist auch schon der Schlüssel: Wenn eine Erkrankung den gesamten Organismus, unser ganzes System betrifft, dann reicht es eben nicht aus, dass wir Zahnärzte immer nur die Zahnfleischtaschen säubern. Es reicht auch nicht aus, einfach ein Antibiotikum hinzuzunehmen und dem Patienten zu verabreichen. Das ist ungefähr so, als wenn wir bei einer Pflanze, deren Wurzeln zu wenig Nährstoffe erhalten, immer nur das eine kranke Blatt entfernen, welches uns auffällt. Wir können das ganz lange tun, bis die Pflanze keine Blätter mehr hat. Spätestens dann fällt uns auf, das Problem lag nicht im Blatt sondern in der Wurzel oder noch besser: im Boden, der keine Nährstoffe hatte.

So ähnlich wie bei der Pflanze mit dem Boden ist es mit der Parodontitis: In Wirklichkeit ist die Mundflora gestört!  Ein Antibiotikum, welches gerne von den Medizinern als das Allheilmittel verabreicht wird, stört diese noch mehr!

Unsere Sprache ist sehr genau. Wir müssen nur hinschauen und hinhören. Es heißt: Anti-bio-tikum. Es handelt sich demnach um ein Mittel gegen das Biom. Und da kommen wir der Sache auch schon viel näher: Bei einer Behandlung, die das gesamte System betrifft, muss auch das gesamte System wieder aufgebaut werden.“ 

Doch was bitteschön ist das „System“? Der menschliche Körper besteht aus über 100 Billionen Mikroorganismen. Die meisten von ihnen befinden sich im Darm, auf der Haut und der Mundschleimhaut. Wollen wir also die Mundschleimhaut therapieren, tun wir gut daran, das Mikrobiom als Ganzes zu betrachten und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. „Mikrobiom“, so heißt die Gesamtheit der Mikroorganismen, die in und auf uns leben. Erst nachdem wir in der Praxis angefangen haben zusätzlich zur herkömmlichen Zahnfleischtherapie auch das Mikrobiom zu behandeln, haben wir wirklichen dauerhaften Erfolg.“

Sie wollen noch mehr erfahren?

Sie wollen erfahren, was genau zu tun ist und vor allem, was Sie selbst tun können?

Ich lade Sie herzlich ein, die Antwort in dem Buch „Gesundheit beginnt im Mund“ nachzulesen. In diesem Buch finden Sie auch eine ganz genaue Schritt für Schritt Anleitung, was Sie tun können, um die Parodontitis doch loszuwerden.

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