Hauterkrankungen – Die Sprache der Seele

Unsere Seele spricht über den Körper mit uns, ganz besonders, wenn es sich um chronische Symptome handelt. 

Besonders typisch sind Bauchschmerzen jeglicher Art und Hautkrankheiten. Während in der westlichen Schulmedizin die Symptome (meist mit cortisonhaltigen Mitteln) behandelt werden, hat der Ayurveda eine ganzheitliche Sichtweise und betrachtet alle Bereiche des Menschen. Im Ayurveda geht man davon aus, dass bei einer Hauterkrankung alle drei Doshas beteiligt sind. Da bei uns die Schuppenflechte – die Psoriasis – besonders häufig vorkommt, schauen wir uns heute dieses Krankheitsbild etwas genauer an.

Was sind die Zeichen einer Schuppenflechte?

Aus ayurvedischer Sicht ist die Schuppenflechte wie jede andere Hautkrankheit eine Doshastörung. Besonders betroffen sind in dem Fall das Vata und das Kapha Dosha. Die Doshas sind aus der Balance, sie sind verunreinigt und manifestieren sich in einem ungesunden Hautbild. Der Ayurveda beschreibt die klinischen Befunde bei einer Psoriosis als ausgedehnte Hautverletzungen mit Hautschuppen – ähnlich wie bei Fischschuppen – mit rosigen, bläulichen bis hin zu schwarzen Verfärbungen. Weitere Symptome sind Juckreiz und vermindertes Schwitzen. Bei manchen Betroffenen können Pickel, Taubheit und Gänsehaut entstehen. Das Vorherrschen von Vata verursacht Schmerzen, Trockenheit und Schuppung der Haut. Die Pitta-Verunreinigung führt zu einem brennenden Gefühl, Rötung, Schwellung und Entzündung. Kapha-Störungen führen zu Juckreiz, Ausfluss und Verdickung der Haut.

Weil die Störungen so mannigfaltig sein können, ist es notwendig vor der Behandlung eine sehr sorgfältige Anamnese und Analyse der Symptome durchzuführen.

Was sind die Ursachen einer Schuppenflechte?

Im Ayurveda werden drei grundlegende Ursachen beschrieben:

1. Ernährung: Falsche, unverträgliche Ernährung und unregelmäßige Essgewohnheiten stören das gesamte Gleichgewicht des Körpers. Regelmäßiger Verzehr von Milchprodukten, besonders Joghurt, übermäßiger Konsum von Getreideprodukten, zu viel Fleisch und Fisch sind ungünstige Essgewohnheiten. Denn solche Nahrungsmittel verursachen Ama, das sind Schlackstoffe. Die Ansammlung von zu vielen Schlackstoffen verunreinigt die Transportkanäle für Vitalstoffe und führt zu einer Verunreinigung der Doshas.
2. Lebensstil: Fehlende bzw. Unregelmäßige Tagesroutinen, übermäßige körperliche Belastung, Arbeiten bis in die Nacht, das Unterdrücken von natürlichen Ausscheidungsvorgängen und das Unterdrücken von Emotionen wirken sich ungünstig aus.
3. Geistige und psychische Einflüsse: Sorgen, Furcht, Angst, Stress bringen die Doshas aus dem Lot und fördern Fehlprozesse im Körper. 

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die genetische Prädisposition erwähnen, die in Einzelfällen ein Hauptaspekt sein kann, jedoch in der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen sind die oben genannten Gründe die Ursachen.

Wie wird die Schuppenflechte ayurvedisch behandelt?

Dank des ganzheitlichen Ansatzes des Ayurveda, lässt sich die Schuppenflechte gut behandeln. Die Ursachenfelder führen uns zu der Therapie. Dies besteht aus folgenden Maßnahmen:

1. Änderung von Ernährung und Lebensweise.
2. Anwendung von ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln und lokale Anwendungen zur Linderung der Beschwerden.
3. Reinigung des Körpers und der Transportkanäle, Wiederherstellung des Doshagleichgewichtes durch Panchakarma.

Die ersten Maßnahmen

Die erste Maßnahme Vermeidung der verursachenden Faktoren. Es wird aus diesem Grund großer Wert auf die Ernährung und die Lebensweise gelegt.

Folgende Ernährungsgewohnheiten sollten konsequent gemieden werden:

• Milch mit sauren oder salzigen Lebensmitteln
• Milch in Kombination mit Fisch oder Fleisch
• Schwer verdauliche Nahrung
• Sehr reichhaltige Mahlzeiten
• Aufgewärmte Essensreste
• Verzehr von Joghurt
• Tee, Kaffee, Alkohol
• Unregelmäßige Mahlzeiten
• Spätes Zubettgehen
• Unregelmäßige Routinen

Darüberhinaus ist es sehr wichtig, Maßnahmen zur Entspannung in den Alltag zu integrieren.

Diese Nahrungsergänzungsmittel empfiehlt der Ayurveda

Es gibt einige Kräuter, die sich bei der Behandlung der Schuppenflechte als hilfreich erwiesen haben. Ihre Aufgabe ist es, die gestörten Doshas und verunreinigten Gewebe zu reinigen, ins Gleichgewicht zu bringen und Ama (also Schlacken) auszuleiten. Verwendet werden blutreinigende Pflanzen wie Neem, Manjistha, Khadira, Kurkuma, Guduchi und Guggulu. Ich empfehle einen erfahrenen Ayurvedatherapeuten aufzusuchen, damit dieser entscheiden kann, welches Mittel individuell zur Anwendung kommen sollte.

Äußerliche Anwendungen bei der Schuppenflechte:

Ayurvedische Kräuter, die äußerlich zur Anwendung kommen, erzielen gute Ergebnisse. Sie sollten von einem Therapeuten ausgewählt werden.

Entschlackung/Panchakarma:

Bei Patienten mit Schuppenflechte wird eine Panchakarma-Kur empfohlen, weil durch diese Anwendungen der Körper eine Grundentschlackung erfährt. Es ist wie ein Reset für den Körper. Bei den unterschiedlichen therapeutischen Reinigungsmethoden wird unterschieden, welche individuelle Störung vorliegt und ob Vata, Pitta oder Kapha überwiegen.

Wie ist die Prognose der Behandlung?

Wie immer ist die Behandlung am effektivsten, wenn sie gleich zu Beginn behandelt wird. Je besser und konsequenter der Betroffene mitarbeitet, desto besser ist die Prognose. Insgesamt ist durch die unterschiedlichen ganzheitlichen Ansätze die Erkrankung gut behandelbar.

Passende Podcastfolge zum Thema