Erste Hilfe bei Zahnschmerzen

9.08.2020

Erste Hilfe bei Zahnschmerzen

Zahnschmerzen kommen immer im falschen Moment, immer dann, wenn gerade Wochenende, Feiertage, Familienfeiern sind oder der langersehende Urlaub angetreten werden darf. Wenn Deine Zahnärztin oder Dein Zahnarzt gerade nicht erreichbar sind, kündigt sich der Zahnschmerz an, den Du gerade gar nicht gebrauchen kannst. Dann stellt sich immer die Frage: Kann ich es noch einige Tage aushalten? Was kann ich selbst tun, um diesen quälenden Schmerz zu lindern?

Zum Glück gibt es einige Hausmittel, die tatsächlich sehr gut helfen können – zumindest vorübergehend. Die meisten dieser Mittel befinden sich ohnehin in unserem Haushalt und diejenigen, die wir gerade nicht vorrätig haben, können wir uns leicht organisieren.

Wodurch können Zahnschmerzen entstehen?

Die Gründe für Zahnschmerzen können sehr vielfältig sein. In Folge findest Du die häufigsten Gründe:

  • Karieslöcher in den Zähnen
  • Herausgefallene Füllung
  • defekte/lockere Zahnkrone
  • Entzündung am Zahnnerv
  • Entzündung an der Zahnwurzel
  • Entzündung am Zahnfleisch
  • Freilegende Zahnhälse
  • Wunde Stellen aufgrund von Verletzungen
  • Beschädigungen am Zahn
  • Infektionen der Nasennebenhöhlen
  • Spannungsschmerzen aufgrund durchbrechender Zähne
  • Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates)
  • Migräne
  • Infekte, die ausstrahlen
  • Muskelschmerzen aufgrund von Pressen und Knirschen
  • Zahnschmerzen aufgrund von Überbelastung durch Pressen und Knirschen
  • Ohrentzündung
  • Trigeminusneuralgie

Was hilft bei Zahnschmerzen?

  1. Kühlen: Bei einer Entzündung hilft die Kühlung, die Durchblutung in dem Bereich zu verringern – dabei ist es egal, ob die Entzündung am Zahn oder Zahnfleisch ist. Auch Schwellungen gehen durch Kühlen zurück. Dies verschafft ein Gefühl der Linderung.

Wie kühle ich am besten?

Du kannst einen Eiswürfel lutschen (wenn es Deine Zahnhälse erlauben).

Für die äußerliche Anwendung nimmst Du am besten eine Kältekompresse aus dem Einsfach und wickelst diese in ein Tuch (zum Beispiel ein Geschirrtuch). Du solltest nie die einsgekühlte Kompresse direkt auf die haut legen. Dies könnte zu Reizungen und punktuellen Erfrierungen führen, die wiederum sehr schmerzhaft sein können.

Häufig reicht auch schon ein kalter, nasser Waschlappen ausreichend Kühlung.

  1. Gewürznelken: Gewürznelken sind ein sehr effektives Mittel gegen Zahnschmerzen, aber auch gegen Kopfschmerzen. Das Gewürz enthält den Wirkstoff Eugenol. Dieser befindet sich übrigens auch in verschiedenen Pasten, die der Zahnarzt in der Praxis anwendet, um einen Zahnnerv zu beruhigen. Eugenol ist entzündungshemmend, beruhigend und desinfizierend.

 Wie wende ich Gewürznelken am besten an?

Am besten legst Du eine ganze Gewürznelke (oder gleich zwei) in die Schleimhautfalte neben den Zahn. Du kannst auch leicht auf der Nelke kauen und sie etwas hin und her bewegen. Bitte erwarte keinen sofortigen Effekt. Es kann schon 30 bis 60 Minuten dauern, bis das Eugenol bis zum Nerven dringt. Du kannst die Nelke gerne auch den ganzen Tag im Mund behalten.

  1. Schmerzlindernde Mundspülung: Auch eine selbst angemischte Mundspülung, mit der Du über den Tag hinweg immer wieder den Mund spülst, kann Linderung bringen – vor allem, wenn der Schmerz vom Zahnfleisch kommt. Dabei ist wichtig, dass die Spülung lauwarm oder kalt ist, denn Hitze würde die Durchblutung födern.

Womit kann ich spülen?

Salz ist sicherlich die einfachste Zutat zum Spülen. Salz ist antiseptisch, also entzündungshemmend. Verrühre so viel Salz (am besten Steinsalz) in einem Wasserglas, bis das Wasser trüb ist und kein Salz mehr aufnimmt. Diese Spülung nimmst Du dann schluckweise in den Mund uns bewegst sie einige Minuten hin und her. Dann bitte unbedingt ausspucken.

Salbei-, Rosmarin- und Kamillenspülungen haben ebenso antibakterielle Wirkung. Meist haben wir zumindest eines dieser Kräuter als Tee im Haus. In dem Fall können wir einen sehr starken Tee aufbrühen und mit dieser Lösung spülen nachdem sie abgekühlt ist. Besser jedoch sind die frischen (oder getrockneten) Kräuter aus dem Naturkostladen. Ihre Wirkung ist viel intensiver.

Kurkuma ist eine sehr gute Substanz, die bei diversen Zahnfleischproblemen, Reizungen, Entzündungen und Schmerzen hilft. Verrühre einen Teelöffel Kurkumapulver in einem Wasserglas und spüle den Mund mehrfach damit aus. Wenn Du eine frische Knolle hast, schneide 5-6 dünne Scheiben ab, lasse diese in 1/2 Liter Wasser ca. 5 Minuten köcheln und spüle mit dem Sud mehrfach am Tag, allerdings erst nachdem er abgekühlt ist.

  1. Reduziere Deinen Stress: Schmerzen sind Stress pur. Damit Schmerzlinderung wirken kann, ist es wichtig, nicht noch mehr Stress in uns zu lassen. Du solltest entspannen. Wenn Du einen Diffusor oder ein Duftlämpchen hast, empfehle ich Dir entspannende ätherische Öle zu verwenden. Sehr gut wirksam sind zum Beispiel Lavendel, Orangen- oder Mandarinenöl. Sie wirken allesamt ausgleichend, harmonisierend und beruhigend. Viele Zahnschmerzen entstehen auch durch zu viel Druck, der durch Pressen und Knirschen mit den Zähnen entsteht. In dem Fall ist Entspannung das Wichtigste. Weiterhin hilft es, die verspannte Kau- und Nackenmuskulatur zu massieren. In dem Fall hilft Wärme besser als Kälte. Durch wärmende Kompressen lockert sich die verspannter Muskulatur leichter.
  2. Ölziehen: Auch kaltgepresste gute Öle haben eine desinfizierende, antibakterielle und regenerierende Wirkung. Sie werden ähnlich wie Mundspüllösungen angewendet. Nimm dazu einen Esslöffel Öl in den Mund und bewege es für ca. 10-15 Minuten hin und her. Nach dieser Zeit wird es in eine Papiertuch gespuckt. Auf gar keinen Fall schlucken oder ins Waschbecken spucken. Verwende Sesam-, Oliven- oder Kokosöl guter Bioqualität.
  3. Zwiebeln und Knoblauch: Säckchen, die mit Zwiebeln oder Knoblauch gefüllt und auf die betreffende schmerzende Stelle gelegt werden, helfen ebenso sehr gut gegen Schmerzen. Die antiseptischen Alliine, die sich aus der Zwiebel bzw. dem Knoblauch lösen, wirken schmerzlindernd und entkrampfend. Sowohl Zwiebeln als auch Knoblauch wirken auch im Mund, wenn sie auf den schmerzenden Zahn gelegt werden.
  4. Propolis: Wohlschmeckender als Zwiebel und Knoblauch ist Propolis. Eine Tinktur aus Propolis desinfiziert die betreffende Stelle und beugt weiteren Entzündungen vor. Propolis findest Du auf dem Wochenmarkt, im Bioloden, der Apotheke und beim Imker.

Damit es erst gar nicht soweit kommt, empfehle ich Dir eine regelmäßige – bedeutet 2x im Jahr – Kontrolle bei Deinem Zahnarzt und die Einhaltung der Termine zur professionellen Zahnreinigung. Wie häufig so eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden soll, ist tatsächlich individuell unterschiedlich. Bei den meisten Menschen reicht diese zwei Mal im Jahr. Solltest Du jedoch schwierige Zahnzwischenräume haben oder Zahnersatz, der aufwendig zu reinigen ist, reicht es nicht, diese Bereiche nur 2 Mal im Jahr zu reinigen. Dein Zahnarzt weiß am besten, wie häufig Du in die Praxis kommen solltest, damit Dich keine Zahnschmerzen plagen.

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